Eine rasante Story, Spannung, viel Herz und geballte Frauenpower – “Orphan Black” hat so ziemlich alles, was eine gute Serie ausmacht. Zudem besticht sie mit einer ungezwungenen LGBT-Präsenz, die ihresgleichen sucht.
Ich habe so richtig schönes Bingewatching betrieben und mir die bislang 4 Staffeln von Orphan Black in Windeseile reingepfiffen – und natürlich nicht bereut! Die Geschichte um Sarah Manning und ihre kongenialen Klon-Schwestern hat mich völlig in ihren Bann gezogen und das Einzige, was mich von einer großen Depression am Ende der vierten Staffel bewahren konnte, war die Aussicht auf die fünfte und finale Staffel im Jahr 2017. Bis dahin möchte ich meine Begeisterung gerne mit euch teilen und euch hier vorstellen, warum JEDER Orphan Black gucken sollte!
Orphan Black erzählt eine relevante Story, die nie ihre Spannung verliert!
Gleich die erste Episode startet mit einem Knall. Die Kleinkriminelle Sarah Manning wird am Bahnhof Zeugin, wie eine ihr unbekannte Frau sich vor einen Zug wirft – doch als wäre das nicht schon krass genug: Diese Frau sieht exakt genauso aus wie Sarah. Von jetzt auf gleich findet sich Sarah wieder in einer gigantischen Verschwörung. Sie ist eine von vielen Klon-Damen, die weder wissen, wer sie erschaffen hat, noch, warum von ihnen eine nach der anderen stirbt! Sarah beginnt gemeinsam mit ihren “Schwestern” herauszufinden, woher sie kommen, wer sie erschaffen hat – und welch fataler Plan mit ihren Schicksalen verfolgt wird…
Die Klon-Thematik rückt die Serie stark in das Science Fiction Genre – mit einem gehörigen Maß an Thriller-Elementen. Ich persönlich habe bei den wissenschaftlichen Diskussionen weniger als die Hälfte verstanden – und trotzdem war ich total fasziniert. Klone, Designer-Babies, wissenschaftlicher Fortschritt und die ethischen Fragen, die dabei aufgeworfen werden – das ist alles leider gar nicht so weit von unserer Realität entfernt, wie man meinen möchte! Zudem liegt der Fokus der Geschichte auf dem Feld der Familie und der Frage, was eine wahre Familie wirklich ausmacht. Die Serie versteht es, die anspruchsvolle Thematik sowohl mit Action- und Spannungselementen, als auch einiger Comedy und tiefen Emotionen zu verweben – sodass in keiner Episode auch nur ein Moment der Langeweile entsteht. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit…
Orphan Black verfügt über großartige (LGBT-)Charaktere!
Eine Besonderheit von Orphan Black ist, dass die Hauptcharaktere zu einem Großteil von derselben Schauspielerin gespielt werden. Tatiana Maslany ist nicht nur Sarah Manning, sondern auch Alison Hendrix, Cosima Niehaus, Rachel Duncan und noch viele mehr – denn es gibt eben viele Klone! Doch wenn uns die Serie eines zeigt: Jede von ihnen ist einzigartig. Das Erstaunliche: Man merkt nicht einmal, dass es sich immer um ein- und dieselbe Schauspielerin handelt. Jede Klon-Dame hat ihren ganz individuellen, auf ihre Art und Weise genialen Charakter – und nahezu alle sind einfach liebenswert.
Als Lesbe ist meine Favoritin natürlich die ebenfalls auf Frauen stehende Cosima, die allerdings zu Recht über sich sagt: “Das Interessanteste an mir ist nicht meine Sexualität.” Cosima ist eine äußerst clevere Wissenschaftlerin und hat eine tragende Rolle inne. Zusammen mit ihrer französischen Kollegin Delphine Cormier (Evélyne Brochu) bildet sie das lesbische Traumpaar der Serie. Aufgrund der dramatischen Ereignisse hat die Beziehung der beiden es wirklich nicht leicht – aber ich halte weiterhin beide Daumen gedrückt für “Cophine” und ein frauverliebtes Happy-End…
Neben Cosima gibt es einen weiteren, bedeutenden queeren Charakter: Sarahs Adoptivbruder Felix (Jordan Gavaris) ist schwul – und ein megaguter Typ! Felix steht Sarah und allen hinzukommenden Klon-Schwestern stets tatkräftig und warmherzig zur Seite – und verfügt über einen herrlichen Sarkasmus. Es gibt übrigens auch einen transsexuellen Klon und Sarahs Sexualität selbst deutet sich auch als zumindest nicht ausschließlich hetero an… Es herrscht also eine erfreulich hohe LGBT-Sichtbarkeit in der gesamten Serie, die aber angenehm selbstverständlich daherkommt – also so, wie es immer sein sollte.
Orphan Black hat mit Tatiana Maslany eine großartige Hauptdarstellerin.
Die Story ist toll, die Charaktere sind toll – aber wie bereits oben angedeutet, die Leistung von Hauptdarstellerin (und auch Produzentin der Serie) Tatiana Maslany ist besonders hervorzuheben. Ob als rebellische Sarah, als völlig gestörte Helena, als Helikopter-Mutti Alison oder naives Blondchen Krystal: Alle noch so unterschiedlichen Charaktere sitzen auf den Punkt. Kein Wunder, dass Tatiana 2016 den Emmy als beste Hauptdarstellerin gewonnen hat. Zudem ist sie eine bekennende Freundin der LGBT-Community und so süß, dass sie richtig emotional wird, wenn man sie darauf anspricht, warum sie sich für LGBT-Sichtbarkeit einsetzt (Min. 1:12):
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Fazit: Wer Bock auf eine spannende Serie mit großartigen Darstellern, starken Frauen und einer selbstverständlichen LGBT-Sichtbarkeit hat (und darauf hat ja wohl jeder Bock?!), der sollte unbedingt Orphan Black gucken! 🙂
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